Sind Kryptowährungen ein Ausweg aus dem Falschgeldsystem?

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Das heutige Geldsystem wird von Kritikern oft als gigantischer Betrug bezeichnet, und zwei bekannte Erzählungen – die Parabel vom Goldschmied Fabian und die Analyse im Dokumentarfilm Zeitgeist – verdeutlichen, warum. Schauen wir uns das Schritt für Schritt an:

Die Parabel vom Goldschmied Fabian

Stell dir einen Goldschmied namens Fabian vor, der in einer mittelalterlichen Stadt lebt. Die Leute bringen ihm ihr Gold zur sicheren Aufbewahrung, und er gibt ihnen dafür Quittungen aus – quasi die ersten „Banknoten“. Eines Tages bemerkt Fabian: Die Leute kommen selten, um ihr Gold zurückzuholen; sie nutzen einfach die Quittungen als Zahlungsmittel. Schlau wie er ist, fängt er an, mehr Quittungen auszugeben, als er Gold im Tresor hat. Er verleiht diese „fiktiven“ Quittungen gegen Zinsen und wird dadurch reich, ohne dass jemand merkt, dass das meiste Geld gar nicht existiert. Das nennt man Teilreservesystem.

Das moderne Bankensystem funktioniert ähnlich: Banken müssen nur einen Bruchteil der Einlagen tatsächlich vorhalten (z. B. 10 %) und können den Rest als Kredite vergeben – Geld, das aus dem Nichts geschaffen wird. Wenn du 100 Euro einzahlst, kann die Bank 900 Euro verleihen, die nur auf Papier existieren. Die Zinsen, die du für Kredite zahlst, machen die Banken reich, obwohl das Geld nie „echt“ war. Für Kritiker ist das Betrug, weil es auf einem Versprechen basiert, das nicht gehalten werden kann: Wenn alle ihr Geld zurückfordern, kollabiert das System, weil es das Geld gar nicht gibt.

Zeitgeist und die Schuldenfalle

Der Film Zeitgeist (insbesondere der Teil Addendum) vertieft diese Idee und beschreibt, wie das Fiat-Geldsystem durch Schulden kontrolliert wird. Seit der Abschaffung des Goldstandards 1971 (unter Nixon) ist Geld nicht mehr an reale Werte gebunden – es ist reines Vertrauen, gestützt durch Regierungen und Zentralbanken wie die Federal Reserve. Laut Zeitgeist wird jedes neue Geld als Schuld geboren: Wenn eine Regierung Geld braucht, leiht sie es von der Zentralbank, die es aus dem Nichts druckt, und zahlt dafür Zinsen. Diese Zinsen sind aber nicht im System vorhanden, also muss ständig neues Geld geschaffen werden – eine ewige Schulden spirale.

Das Ergebnis? Staaten, Unternehmen und Bürger sind Sklaven eines Systems, das nie ausgeglichen werden kann. Inflation frisst die Kaufkraft, und die Eliten (Banken, Großkonzerne) profitieren, während die Masse arbeitet, um Schulden zu bedienen, die mathematisch unmöglich zurückzahlbar sind. Zeitgeist sieht darin eine bewusste Strategie zur Machtsicherung durch eine kleine Finanzoligarchie – Betrug an der Menschheit.

Sind dezentrale Kryptowährungen ein Ausweg?

Dezentrale Kryptowährungen wie Bitcoin, Monero oder Zcash werden oft als Lösung gepriesen, aber sind sie wirklich ein Ausweg aus diesem „Betrug“? Schauen wir uns das an:

Vorteile

  1. Keine zentrale Kontrolle: Im Gegensatz zu Fiat-Geld, das von Zentralbanken und Regierungen gesteuert wird, basieren Kryptos auf dezentralen Netzwerken (Blockchain). Niemand kann einfach mehr Bitcoin drucken oder Transaktionen zensieren.
  2. Begrenzte Menge: Bitcoin hat eine Obergrenze von 21 Millionen Coins – keine Inflation durch willkürliches Gelddrucken wie bei Fiat-Währungen.
  3. Anonymität: Währungen wie Monero verschleiern Transaktionen komplett, was Überwachung erschwert – ein Gegengewicht zur Bargeldabschaffung und CBDCs (digitales Zentralbankgeld).
  4. Unabhängigkeit: Du brauchst keine Bank, nur eine Wallet. Das gibt dir Kontrolle über dein Geld, ohne Zwischenhändler.

Grenzen und Risiken

  1. Abhängigkeit von Technologie: Kryptos sind nur so sicher wie das Internet und die Stromversorgung. Ein globaler Blackout oder staatliche Netzsperren könnten sie lahmlegen.
  2. Angriffe der Mächtigen: Regierungen könnten Kryptos verbieten oder Exchanges (Handelsplattformen) so regulieren, dass der Zugang erschwert wird. Schon jetzt gibt es Länder, die Bitcoin einschränken.
  3. Volatilität: Der Wert schwankt stark – kein stabiler Ersatz für den Alltag, wenn du morgen nicht weißt, ob dein Bitcoin noch für Brot reicht.
  4. Infiltration: Selbst Kryptos sind nicht immun gegen Manipulation. Große Player könnten Märkte beeinflussen, und geheime Absprachen (wie bei Fiat) sind nicht ausgeschlossen.

Das aktuelle Geldsystem wird als Betrug gesehen, weil es auf Luft gebaut ist – eine Illusion von Wert, die durch Schulden und Zinsen die Macht bei wenigen konzentriert, wie Fabian und Zeitgeist illustrieren. Dezentrale Kryptowährungen bieten einen Ausweg, indem sie Kontrolle zurückgeben und Inflation umgehen, aber sie sind kein Allheilmittel. Sie sind ein Werkzeug der Freiheit, solange die Infrastruktur hält und die Eliten sie nicht vereinnahmen. In den USA wird gerade daran gearbeitet. Das Ergebnis wird zeigen, welches Spiel Donald Trump und Elon Musk wirklich verfolgen.

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