Willkommen zurück zu unserer Serie „Einstieg in Kryptowährungen und Anonyme Zahlungen“! In Teil 6 hast du gelernt, wie du Bitcoin mit Mixern und CoinJoin anonymisierst. Doch es gibt eine einfachere Lösung: Privacy-Coins, die Anonymität von Grund auf bieten. In diesem Artikel stellen wir dir zwei der bekanntesten vor – Monero und Zcash – und zeigen dir, wie du ein Monero-Wallet einrichtest. Am Ende bist du bereit, echte anonyme Transaktionen durchzuführen. Los geht’s!
Was sind Privacy-Coins?
Privacy-Coins sind Kryptowährungen, die Privatsphäre in ihren Kern eingebaut haben. Während Bitcoin jede Transaktion öffentlich in der Blockchain zeigt, verschleiern Privacy-Coins standardmäßig Details wie Absender, Empfänger oder Betrag. Sie sind die perfekte Wahl, wenn du anonyme Zahlungen ohne zusätzliche Tools wie Mixer machen willst.
Monero: Anonymität als Standard
Monero (XMR) ist der König der Privacy-Coins – konsequent auf maximale Anonymität ausgelegt.
- Wie es funktioniert:
- Ring-Signaturen: Jede Transaktion wird mit anderen gemischt, sodass der wahre Absender unklar bleibt.
- Stealth-Adressen: Der Empfänger bekommt eine einmalige Adresse, die nicht mit seiner Hauptadresse verknüpft ist.
- Vertrauliche Transaktionen (RingCT): Der Betrag wird verschlüsselt – niemand sieht, wie viel gesendet wird.
- Vorteile: Vollständige Anonymität ohne Extra-Schritte, weit akzeptiert für private Zahlungen.
- Nachteile: Größere Transaktionen (mehr Speicherplatz), weniger Mainstream als Bitcoin.
Zcash: Flexibel anonym
Zcash (ZEC) bietet eine andere Herangehensweise – du kannst zwischen Anonymität und Transparenz wählen.
- Wie es funktioniert:
- zk-SNARKs: Eine kryptografische Technik, die „geschützte“ Transaktionen komplett verschlüsselt (Absender, Empfänger, Betrag).
- Optionen: Du kannst „geschützte“ (anonyme) oder „transparente“ (wie Bitcoin) Transaktionen machen.
- Vorteile: Flexibilität – ideal, wenn du nicht immer anonym sein willst.
- Nachteile: Geschützte Transaktionen sind komplexer und weniger genutzt, was die Anonymität etwas schwächen kann.
Monero vs. Zcash: Was ist besser?
- Monero: Standard-Anonymität, einfacher, stärkerer Fokus auf Privatsphäre. Besser für konsistente Anonymität.
- Zcash: Wahlweise Anonymität, mehr Flexibilität. Gut, wenn du zwischen privat und öffentlich wechseln möchtest.
- Tipp für Anfänger: Wir empfehlen Monero, da es einfacher und konsequenter anonym ist – deshalb richten wir es gleich ein.
Schritt-für-Schritt: Monero-Wallet einrichten
Wir nutzen das offizielle Monero GUI Wallet, um dir den Einstieg zu erleichtern.
- Download:
- Gehe auf getmonero.org und lade das „Monero GUI Wallet“ für dein System (Windows, Mac, Linux) herunter – nur die offizielle Seite verwenden!
- Installation:
- Öffne die Datei und folge den Anweisungen. Es lädt auch die Monero-Blockchain (ca. 100 GB, dauert Stunden) – plane Zeit ein oder nutze einen Remote-Node (schneller, aber weniger privat).
- Wallet erstellen:
- Starte das Wallet und wähle „Create a new wallet“.
- Notiere die Seed-Phrase (25 Wörter) auf Papier und speichere sie sicher – sie ist dein Backup. Nie digital speichern!
- Setze ein Passwort und klicke auf „Create wallet“.
- Synchronisation:
- Warte, bis das Wallet mit der Blockchain synchronisiert ist (bei Remote-Node schneller). Du siehst den Fortschritt im Interface.
- Erste Transaktion testen:
- Gehe zu „Receive“ und kopiere deine Monero-Adresse.
- Sende eine kleine Menge (z. B. 0,01 XMR) von einer Börse oder einem Freund an diese Adresse – sie erscheint nach Bestätigung (ca. 10-20 Minuten).
Tipp: Nutze den Tor Browser (Teil 5), um das Wallet zu starten, und verbinde dich über einen Remote-Node (unter „Settings“ > „Node“), um deine IP zu schützen.
Wo Monero kaufen?
Monero ist auf vielen Börsen verfügbar, aber Anonymität beim Kauf ist entscheidend:
- Zentrale Börsen: Binance, Kraken – einfach, aber mit KYC (Ausweis nötig).
- Dezentrale Option: Bisq:
- Lade Bisq von bisq.network herunter.
- Verbinde dich über Tor, suche nach „XMR/BTC“-Angeboten und tausche Bitcoin (aus Teil 3) gegen Monero.
- Sende die XMR direkt an dein Wallet – keine KYC nötig.
- P2P: Plattformen wie LocalMonero (localmonero.co) bieten Barzahlung oder anonyme Methoden.
Empfehlung: Kaufe Bitcoin auf Coinbase (Teil 3), tausche es auf Bisq gegen Monero und übertrage es in dein Wallet – so minimierst du Spuren.
Erste anonyme Transaktion
- Gehe im Monero-Wallet zu „Send“.
- Gib die Empfängeradresse ein (z. B. von einem Freund oder Händler).
- Setze den Betrag (z. B. 0,05 XMR) und klicke auf „Send“.
- Die Transaktion ist automatisch anonym – niemand sieht Absender, Empfänger oder Betrag.
Warum Privacy-Coins für anonyme Zahlungen?
Im Gegensatz zu Bitcoin mit Mixern (Teil 6) brauchst du bei Monero keine Extra-Schritte – die Anonymität ist eingebaut. Das macht es ideal für private Spenden, Käufe oder Überweisungen, ohne dass jemand deine Identität erraten kann.
Risiken und rechtliche Aspekte
- Akzeptanz: Weniger Händler nehmen Monero/Zcash als Bitcoin an – du musst gezielt suchen.
- Regulierung: Privacy-Coins stehen unter Beobachtung, da sie schwer nachverfolgbar sind. In Deutschland legal, aber potenziell auffällig bei Ermittlungen (mehr in Teil 11).
- Sicherheit: Schütze deine Seed-Phrase – ohne sie sind deine Coins verloren.
Was kommt als Nächstes?
Du hast jetzt ein Monero-Wallet und verstehst Privacy-Coins – perfekt für anonyme Zahlungen! In Teil 8: Anonyme Zahlungen im Alltag zeigen wir dir, wie du Monero oder gemischtes Bitcoin praktisch einsetzt. Bis dahin: Richte dein Monero-Wallet ein, teste eine kleine Transaktion und teile uns dein Feedback in den Kommentaren mit. Wir freuen uns drauf!
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