Teil 7: Privacy-Coins – Monero und Zcash im Fokus

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Willkommen zurück zu unserer Serie „Einstieg in Kryptowährungen und Anonyme Zahlungen“! In Teil 6 hast du gelernt, wie du Bitcoin mit Mixern und CoinJoin anonymisierst. Doch es gibt eine einfachere Lösung: Privacy-Coins, die Anonymität von Grund auf bieten. In diesem Artikel stellen wir dir zwei der bekanntesten vor – Monero und Zcash – und zeigen dir, wie du ein Monero-Wallet einrichtest. Am Ende bist du bereit, echte anonyme Transaktionen durchzuführen. Los geht’s!

Was sind Privacy-Coins?

Privacy-Coins sind Kryptowährungen, die Privatsphäre in ihren Kern eingebaut haben. Während Bitcoin jede Transaktion öffentlich in der Blockchain zeigt, verschleiern Privacy-Coins standardmäßig Details wie Absender, Empfänger oder Betrag. Sie sind die perfekte Wahl, wenn du anonyme Zahlungen ohne zusätzliche Tools wie Mixer machen willst.

Monero: Anonymität als Standard

Monero (XMR) ist der König der Privacy-Coins – konsequent auf maximale Anonymität ausgelegt.

  • Wie es funktioniert:
  • Ring-Signaturen: Jede Transaktion wird mit anderen gemischt, sodass der wahre Absender unklar bleibt.
  • Stealth-Adressen: Der Empfänger bekommt eine einmalige Adresse, die nicht mit seiner Hauptadresse verknüpft ist.
  • Vertrauliche Transaktionen (RingCT): Der Betrag wird verschlüsselt – niemand sieht, wie viel gesendet wird.
  • Vorteile: Vollständige Anonymität ohne Extra-Schritte, weit akzeptiert für private Zahlungen.
  • Nachteile: Größere Transaktionen (mehr Speicherplatz), weniger Mainstream als Bitcoin.

Zcash: Flexibel anonym

Zcash (ZEC) bietet eine andere Herangehensweise – du kannst zwischen Anonymität und Transparenz wählen.

  • Wie es funktioniert:
  • zk-SNARKs: Eine kryptografische Technik, die „geschützte“ Transaktionen komplett verschlüsselt (Absender, Empfänger, Betrag).
  • Optionen: Du kannst „geschützte“ (anonyme) oder „transparente“ (wie Bitcoin) Transaktionen machen.
  • Vorteile: Flexibilität – ideal, wenn du nicht immer anonym sein willst.
  • Nachteile: Geschützte Transaktionen sind komplexer und weniger genutzt, was die Anonymität etwas schwächen kann.

Monero vs. Zcash: Was ist besser?

  • Monero: Standard-Anonymität, einfacher, stärkerer Fokus auf Privatsphäre. Besser für konsistente Anonymität.
  • Zcash: Wahlweise Anonymität, mehr Flexibilität. Gut, wenn du zwischen privat und öffentlich wechseln möchtest.
  • Tipp für Anfänger: Wir empfehlen Monero, da es einfacher und konsequenter anonym ist – deshalb richten wir es gleich ein.

Schritt-für-Schritt: Monero-Wallet einrichten

Wir nutzen das offizielle Monero GUI Wallet, um dir den Einstieg zu erleichtern.

  1. Download:
  • Gehe auf getmonero.org und lade das „Monero GUI Wallet“ für dein System (Windows, Mac, Linux) herunter – nur die offizielle Seite verwenden!
  1. Installation:
  • Öffne die Datei und folge den Anweisungen. Es lädt auch die Monero-Blockchain (ca. 100 GB, dauert Stunden) – plane Zeit ein oder nutze einen Remote-Node (schneller, aber weniger privat).
  1. Wallet erstellen:
  • Starte das Wallet und wähle „Create a new wallet“.
  • Notiere die Seed-Phrase (25 Wörter) auf Papier und speichere sie sicher – sie ist dein Backup. Nie digital speichern!
  • Setze ein Passwort und klicke auf „Create wallet“.
  1. Synchronisation:
  • Warte, bis das Wallet mit der Blockchain synchronisiert ist (bei Remote-Node schneller). Du siehst den Fortschritt im Interface.
  1. Erste Transaktion testen:
  • Gehe zu „Receive“ und kopiere deine Monero-Adresse.
  • Sende eine kleine Menge (z. B. 0,01 XMR) von einer Börse oder einem Freund an diese Adresse – sie erscheint nach Bestätigung (ca. 10-20 Minuten).

Tipp: Nutze den Tor Browser (Teil 5), um das Wallet zu starten, und verbinde dich über einen Remote-Node (unter „Settings“ > „Node“), um deine IP zu schützen.

Wo Monero kaufen?

Monero ist auf vielen Börsen verfügbar, aber Anonymität beim Kauf ist entscheidend:

  • Zentrale Börsen: Binance, Kraken – einfach, aber mit KYC (Ausweis nötig).
  • Dezentrale Option: Bisq:
  • Lade Bisq von bisq.network herunter.
  • Verbinde dich über Tor, suche nach „XMR/BTC“-Angeboten und tausche Bitcoin (aus Teil 3) gegen Monero.
  • Sende die XMR direkt an dein Wallet – keine KYC nötig.
  • P2P: Plattformen wie LocalMonero (localmonero.co) bieten Barzahlung oder anonyme Methoden.

Empfehlung: Kaufe Bitcoin auf Coinbase (Teil 3), tausche es auf Bisq gegen Monero und übertrage es in dein Wallet – so minimierst du Spuren.

Erste anonyme Transaktion

  1. Gehe im Monero-Wallet zu „Send“.
  2. Gib die Empfängeradresse ein (z. B. von einem Freund oder Händler).
  3. Setze den Betrag (z. B. 0,05 XMR) und klicke auf „Send“.
  4. Die Transaktion ist automatisch anonym – niemand sieht Absender, Empfänger oder Betrag.

Warum Privacy-Coins für anonyme Zahlungen?

Im Gegensatz zu Bitcoin mit Mixern (Teil 6) brauchst du bei Monero keine Extra-Schritte – die Anonymität ist eingebaut. Das macht es ideal für private Spenden, Käufe oder Überweisungen, ohne dass jemand deine Identität erraten kann.

Risiken und rechtliche Aspekte

  • Akzeptanz: Weniger Händler nehmen Monero/Zcash als Bitcoin an – du musst gezielt suchen.
  • Regulierung: Privacy-Coins stehen unter Beobachtung, da sie schwer nachverfolgbar sind. In Deutschland legal, aber potenziell auffällig bei Ermittlungen (mehr in Teil 11).
  • Sicherheit: Schütze deine Seed-Phrase – ohne sie sind deine Coins verloren.

Was kommt als Nächstes?

Du hast jetzt ein Monero-Wallet und verstehst Privacy-Coins – perfekt für anonyme Zahlungen! In Teil 8: Anonyme Zahlungen im Alltag zeigen wir dir, wie du Monero oder gemischtes Bitcoin praktisch einsetzt. Bis dahin: Richte dein Monero-Wallet ein, teste eine kleine Transaktion und teile uns dein Feedback in den Kommentaren mit. Wir freuen uns drauf!

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