Bitcoin blutet, Altcoins taumeln – kommt jetzt der echte Crypto-Winter?

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Der Kryptomarkt verabschiedet sich 2025 mit einem ordentlichen Kater. Nach dem euphorischen Frühjahr und einem neuen Allzeithoch von Bitcoin bei über 126.000 US-Dollar im Oktober folgte, wie so oft, die kalte Dusche. Mehr als 30 Prozent Kursverlust bei BTC, über eine Billion US-Dollar Marktkapitalisierung verdampft – und plötzlich ist wieder von „Crypto-Winter“ die Rede. Bitcoin pendelt aktuell zwischen 87.000 und 90.000 Dollar, Ethereum kämpft um die 3.000-Dollar-Marke.

Ein wesentlicher Treiber der Schwäche: klassisches Year-End-Selling. Fonds räumen ihre Bücher auf, Liquidität ist über die Feiertage dünn, dazu kommen Abflüsse aus Krypto-ETFs. Selbst 2025 steht Bitcoin inzwischen leicht im Minus – ein Schlag ins Gesicht für alle, die das Jahr schon als sicheren Bullenlauf abgehakt hatten. Fidelity-Stratege Jurien Timmer warnt bereits vor einer längeren Durststrecke. Übersetzt heißt das: Geduld wird wieder zur Mangelware.

Als wäre das nicht genug, lieferte 2025 auch sicherheitstechnisch ein Trauerspiel. Über 3,4 Milliarden US-Dollar wurden gestohlen, allein 1,5 Milliarden beim Bybit-Hack im Februar. Laut Ermittlern gingen mehr als zwei Milliarden davon auf das Konto nordkoreanischer Hackergruppen. Dezentral, sicher, zukunftsfähig – das Marketing klingt weiter besser als die Realität.

Ganz so tot ist der Markt aber nicht. Kapital fließt selektiv in XRP- und Solana-Produkte, während tokenisiertes Gold als „Real World Asset“ auf über drei Milliarden US-Dollar wächst. Offenbar trauen Anleger digitalen Gold-Zertifikaten aktuell mehr als reinen Utility-Tokens. Zusätzlich sorgte der Rekord-Optionsverfall kurz vor Weihnachten mit über 27 Milliarden US-Dollar für massive Schwankungen – Nervosität inklusive.

Unterm Strich herrscht Angst, messbar im niedrigen Fear-&-Greed-Index. Doch wer Krypto länger kennt, weiß: Genau hier entstehen oft die besten Setups. Ob 2026 tatsächlich der nächste große Aufschwung kommt oder erst noch mehr Blut fließt, bleibt offen. Sicher ist nur eins: Ruhige Märkte wird es bei Krypto auch im neuen Jahr nicht geben – und genau das ist für manche der eigentliche Reiz.

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