Einführung des digitalen Euros
Der digitale Euro ist ein Konzept, das in den letzten Jahren im Rahmen der Europäischen Union (EU) zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Es handelt sich dabei um eine digitale Form der Währung Euro, die von der Europäischen Zentralbank (EZB) herausgegeben und kontrolliert wird. Im Gegensatz zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum, die dezentralisiert sind, wäre der digitale Euro eine sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC), also eine von einer Zentralbank gesteuerte digitale Währung. Ziel dieser Initiative ist es, den Zahlungsverkehr zu modernisieren, die finanzielle Inklusion zu fördern und die Abhängigkeit von privaten Zahlungsdienstleistern sowie physischem Bargeld zu reduzieren.
Die Idee eines digitalen Euros wurde erstmals 2020 intensiv diskutiert, als die EZB einen Bericht über die Machbarkeit und potenziellen Auswirkungen veröffentlichte. Seitdem hat die EZB eine Untersuchungsphase eingeleitet, die bis Oktober 2023 lief, gefolgt von einer Vorbereitungsphase, die derzeit (Stand März 2025) noch andauert. Der digitale Euro soll als Ergänzung zum Bargeld dienen und nicht dessen Abschaffung bedeuten. Bürger könnten ihn über digitale Geldbörsen nutzen, etwa auf Smartphones oder anderen Geräten, um schnelle, sichere und kostengünstige Transaktionen durchzuführen – sowohl online als auch offline.
Die Einführung wird von mehreren Faktoren angetrieben: der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft, dem Rückgang der Nutzung von Bargeld in vielen Ländern (z. B. in Skandinavien) und der Notwendigkeit, auf geopolitische Herausforderungen zu reagieren, wie etwa die wachsende Bedeutung digitaler Währungen anderer Staaten, etwa des digitalen Yuan Chinas. Zudem soll der digitale Euro die Souveränität der EU im globalen Finanzsystem stärken.
Risiken des digitalen Euros
Trotz der potenziellen Vorteile birgt die Einführung des digitalen Euros auch erhebliche Risiken, die sowohl technische, wirtschaftliche als auch gesellschaftliche Dimensionen umfassen.
- Datenschutz und Überwachung
Eines der größten Bedenken ist der Schutz der Privatsphäre. Während die EZB betont, dass der digitale Euro anonyme Transaktionen ermöglichen könnte (ähnlich wie Bargeld), bleibt unklar, wie dies technisch umgesetzt werden soll. Kritiker befürchten, dass eine zentralisierte digitale Währung der Regierung oder der EZB die Möglichkeit gibt, Transaktionen lückenlos zu überwachen. Dies könnte zu einem „gläsernen Bürger“ führen, bei dem jede finanzielle Aktivität nachvollziehbar ist – ein Szenario, das in autoritären Staaten bereits Realität ist. - Technische Sicherheit
Die Infrastruktur für einen digitalen Euro müsste extrem sicher sein, um Cyberangriffe, Hacking oder Systemausfälle zu verhindern. Ein erfolgreicher Angriff könnte nicht nur das Vertrauen in die Währung untergraben, sondern auch massive wirtschaftliche Schäden verursachen. Die Komplexität der Technologie – etwa Blockchain oder andere verteilte Systeme – stellt eine Herausforderung dar, insbesondere angesichts der ständigen Weiterentwicklung von Cyberbedrohungen. - Auswirkungen auf das Bankensystem
Der digitale Euro könnte die traditionellen Banken schwächen. Wenn Bürger ihr Geld direkt bei der EZB in digitaler Form halten können, könnte dies zu einem Rückgang der Einlagen bei Geschäftsbanken führen. Banken wären weniger in der Lage, Kredite zu vergeben, was die Wirtschaft bremsen könnte. Die EZB hat zwar angekündigt, Limits für die Haltung digitaler Euros einzuführen (z. B. maximal 3.000 Euro pro Person), doch die langfristigen Folgen bleiben ungewiss. - Finanzielle Exklusion statt Inklusion
Während die EZB die finanzielle Inklusion als Ziel nennt, könnte der digitale Euro paradoxerweise bestimmte Gruppen ausschließen. Ältere Menschen, die mit digitaler Technologie nicht vertraut sind, oder Personen ohne Zugang zu Smartphones könnten Schwierigkeiten haben, die neue Währung zu nutzen. Ohne eine flächendeckende Unterstützung könnte dies soziale Ungleichheiten verstärken. - Abhängigkeit von Technologie
Eine vollständig digitalisierte Währung macht die Gesellschaft anfälliger für Stromausfälle, Internetstörungen oder andere technische Probleme. In Krisensituationen, in denen Bargeld derzeit als Rückfalloption dient, könnte dies zu erheblichen Einschränkungen führen.
Der Artikel „Jetzt amtlich: E-Euro beendet Bargeld! Was danach kommt, ist der pure Horror…“ auf Opposition24 isz zwar schon etwas älter, die Kritikpunkte sind aber nach wie vor aktuell. Hier die zentralen Argumente:
- Ende des Bargelds als Freiheitsgarant
Der Autor sieht den digitalen Euro als gezielten Schritt zur Abschaffung des Bargelds, das er als letztes Bollwerk finanzieller Freiheit und Anonymität betrachtet. Er argumentiert, dass die EZB mit der Einführung des digitalen Euros bewusst eine Infrastruktur schafft, die Bargeld überflüssig macht und somit die Bürger vollständig von staatlich kontrollierten Systemen abhängig werden lässt. - Totale Überwachung und Kontrolle
Van de Rydt warnt vor einem „Zwangsgeldsystem“, in dem jede Transaktion nicht nur nachverfolgbar, sondern auch manipulierbar wird. Er zieht Parallelen zu dystopischen Szenarien, wie sie etwa in China mit dem digitalen Yuan und dem Sozialkreditsystem bereits umgesetzt werden. Die Möglichkeit, Dissidenten vom Zahlungsverkehr auszuschließen oder bestimmte Käufe zu blockieren, wird als realer „Horror“ beschrieben. - Vertrauensverlust und Macht der Zentralbanken
Der Artikel kritisiert die Naivität von Kryptowährungs-Enthusiasten, die glauben, dezentrale Währungen wie Bitcoin könnten die Macht der Zentralbanken brechen. Stattdessen sieht der Autor die EZB als übermächtigen Akteur, der sich „die Butter nicht vom Brot nehmen lässt“ und mit dem digitalen Euro ein Instrument schafft, das jede finanzielle Entscheidung der Bürger unter staatliche Kontrolle stellt. - Wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen
Ein weiterer Punkt ist die Befürchtung, dass der digitale Euro als Werkzeug für wirtschaftliche Repression dienen könnte, etwa durch die Einführung von Negativzinsen oder automatischen Steuerabzügen direkt vom digitalen Konto. Dies würde laut van de Rydt das Sparen praktisch unmöglich machen und die Bürger in eine noch stärkere Abhängigkeit treiben. - Verdrängung alternativer Systeme
Der Autor vermutet, dass die Einführung des digitalen Euros Teil eines größeren Plans ist, alternative Währungen wie Bitcoin zu diskreditieren und zu verdrängen. Er sieht darin eine Strategie, um die Akzeptanz staatlich kontrollierter digitaler Währungen zu erzwingen und unabhängige Finanzsysteme zu untergraben.