Teil 6: Bitcoin-Mixer und CoinJoin – Anonymität bei Bitcoin

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Willkommen zurück zu unserer Serie „Einstieg in Kryptowährungen und Anonyme Zahlungen“! In Teil 5 hast du gelernt, wie du mit VPNs und Tor deine IP-Adresse versteckst. Jetzt gehen wir einen Schritt weiter: Wir zeigen dir, wie du Bitcoin-Transaktionen selbst verschleierst, damit sie nicht mit dir verknüpft werden können. Dafür nutzen wir Bitcoin-Mixer und CoinJoin – zwei Techniken, die Anonymität auf der Blockchain-Ebene erhöhen. Am Ende dieses Artikels kannst du deine Bitcoin-Spuren verwischen. Los geht’s!

Warum Bitcoin Anonymität braucht

Wie in Teil 4 erklärt, ist Bitcoin pseudonym: Jede Transaktion ist öffentlich in der Blockchain sichtbar, und wenn deine Wallet-Adresse mit deiner Identität verknüpft wird (z. B. über KYC bei Coinbase), können andere deine Aktivitäten nachverfolgen. Selbst mit einem VPN bleibt diese Spur bestehen, denn die Blockchain speichert, welche Adresse Coins wohin sendet. Mixer und CoinJoin lösen dieses Problem, indem sie die Verbindung zwischen Eingabe und Ausgabe trennen.

Bitcoin-Mixer: Coins „waschen“

Ein Bitcoin-Mixer (auch Tumbler genannt) ist ein Dienst, der deine Coins mit denen anderer Nutzer mischt, um die Herkunft zu verschleiern.

  • Wie es funktioniert: Du sendest Bitcoin an den Mixer, der sie mit Coins anderer Nutzer vermischt und dann an eine neue Adresse deiner Wahl weiterleitet. Die Blockchain zeigt nur, dass Coins zum Mixer gingen – der weitere Weg wird unklar.
  • Vorteile: Einfach zu nutzen, effektiv gegen Nachverfolgung.
  • Nachteile: Du vertraust dem Mixer-Anbieter; manche könnten Logs führen oder Coins stehlen. Zudem kosten sie Gebühren (ca. 1-3 %).

Beispiel-Mixer: Dienste wie Wasabi Wallet (mit integriertem Mixing) oder ältere wie BitMixer (mittlerweile geschlossen). Wir empfehlen dezentrale Optionen, um Risiken zu minimieren.

CoinJoin: Gemeinsam mischen

CoinJoin ist eine dezentrale Methode, bei der mehrere Nutzer ihre Transaktionen bündeln, um die Spuren zu verwischen – ohne einen Drittanbieter wie bei Mixern.

  • Wie es funktioniert: Stell dir vor, du und drei andere wollen je 0,1 BTC senden. CoinJoin kombiniert das in eine Transaktion: 0,4 BTC gehen rein, und 0,1 BTC gehen an vier neue Adressen raus. Für Außenstehende ist unklar, wem welche Ausgabe gehört.
  • Vorteile: Dezentral, vertrauenslos, oft kostenlos oder günstiger als Mixer.
  • Nachteile: Erfordert etwas technisches Know-how und ein kompatibles Wallet.

Empfehlungen: Wallets wie Wasabi Wallet oder Samourai Wallet bieten CoinJoin direkt an.

Schritt-für-Schritt: CoinJoin mit Wasabi Wallet

Wir zeigen dir, wie du CoinJoin mit Wasabi Wallet nutzt – eine Open-Source-Software, die Anonymität leicht macht.

  1. Download und Installation:
  • Lade Wasabi von wasabiwallet.io herunter (nur offizielle Seite nutzen!).
  • Installiere es auf deinem Computer (Windows, Mac, Linux).
  1. Wallet einrichten:
  • Öffne Wasabi und klicke auf „Generate Wallet“.
  • Notiere die Seed-Phrase (12 Wörter) auf Papier und speichere sie sicher – sie ist dein Backup.
  • Setze ein Passwort und klicke auf „Create“.
  1. Bitcoin senden:
  • Gehe zu „Receive“, erstelle eine neue Adresse und sende Bitcoin aus deinem Electrum-Wallet (Teil 2) hierher (z. B. 0,05 BTC).
  • Warte, bis die Coins angekommen sind (10-30 Minuten).
  1. CoinJoin starten:
  • Gehe zum Tab „CoinJoin“.
  • Wähle die Coins aus, die du mischen willst (mindestens 0,01 BTC pro CoinJoin).
  • Aktiviere „Start Mixing“. Wasabi sucht automatisch andere Nutzer und führt die Transaktion durch – das kann Stunden dauern, da viele Teilnehmer nötig sind.
  • Danach erscheinen die „gemischten“ Coins in deinem Wallet – sie sind jetzt schwerer nachverfolgbar.
  1. Coins nutzen:
  • Sende die gemischten Coins an eine neue Adresse (z. B. ein anderes Wallet), um sie anonym auszugeben.

Tipp: Nutze den Tor Browser (Teil 5), um Wasabi zu starten – so sind auch deine IP-Spuren weg.

Risiken und rechtliche Grauzonen

Mixer und CoinJoin sind mächtige Tools, aber nicht ohne Haken:

  • Mixer-Risiken: Manche Dienste sind Betrug – du könntest Coins verlieren. Zentralisierte Mixer könnten außerdem von Behörden überwacht werden.
  • CoinJoin-Limit: Es verschleiert nur, wenn genug Leute mitmachen. Bei wenigen Teilnehmern bleibt eine Restwahrscheinlichkeit der Zuordnung.
  • Rechtliches: In Deutschland ist CoinJoin legal, aber Mixer stehen in der Kritik, da sie mit illegalen Aktivitäten (z. B. Geldwäsche) assoziiert werden. Nutzung ist kein Verbrechen, könnte aber Aufmerksamkeit erregen – mehr dazu in Teil 11.

Vergleich: Mixer vs. CoinJoin

  • Mixer: Schneller, aber zentral und gebührenintensiv. Gut für einmalige Aktionen.
  • CoinJoin: Langsamer, dezentral, vertrauenswürdiger. Ideal für regelmäßige Anonymität.
  • Tipp: Für Anfänger empfehlen wir CoinJoin mit Wasabi, da es sicherer und transparenter ist.

Warum das für anonyme Zahlungen wichtig ist

Selbst wenn du deine IP mit VPN oder Tor schützt, bleibt die Blockchain eine Schwachstelle. Mixer und CoinJoin brechen die Verbindung zwischen deinen Eingangs- und Ausgangs-Coins. Beispiel: Du kaufst Bitcoin auf Coinbase (mit KYC), mischst sie mit CoinJoin und gibst sie anonym aus – niemand kann die Kette schließen.

Was kommt als Nächstes?

Du kannst jetzt deine Bitcoin-Transaktionen verschleiern – ein großer Schritt! In Teil 7: Privacy-Coins – Monero und Zcash im Fokus stellen wir Coins vor, die Anonymität von Grund auf bieten, ohne dass du mixen musst. Bis dahin: Teste Wasabi mit einer kleinen Menge (z. B. 0,01 BTC), schau dir die gemischten Coins an und teile uns dein Feedback in den Kommentaren mit. Wir freuen uns drauf!

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